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26.09.2023 21:09

Fast Fashion: Ein Blick auf die dunkle Seite der Modewelt

 

Fast Fashion ist ein Schlagwort, das für die Modewelt steht, in der es vor allem um schnelle Produktionszyklen und verlockende Preise geht. Doch hinter den funkelnden Schaufenstern und den Online-Angeboten gibt es eine düstere Seite, über die wir sprechen müssen.

 

Die Fast-Fashion-Industrie hat eine Kultur des "Immer-Neuen" und "Immer-Mehr" geschaffen, was zu einem regelrechten Kaufrausch geführt hat. Früher gab es vielleicht nur vier Kollektionen pro Jahr, heute sind es bis zu 52 Mini-Kollektionen. Und das Online-Shopping hat den Druck auf uns erhöht, impulsiv noch mehr zu kaufen.

 

Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, werden oft minderwertige Materialien verwendet, die nicht nur schnell kaputtgehen, sondern auch die Umwelt stark belasten. Die Produktion von Textilien verursacht massenhaft Treibhausgasemissionen und Wasserverschmutzung. Der Baumwollanbau verschlingt riesige Wassermengen und der Einsatz von Pestiziden bringt Probleme in wasserarmen Regionen wie Indien mit sich.

 

In vielen Ländern, in denen Fast Fashion produziert wird, sind die Arbeitsbedingungen prekär, die Löhne niedrig und die Sicherheitsstandards unzureichend. Arbeiterinnen und Arbeiter leiden unter den Bedingungen, arbeiten oft lange Stunden und bekommen dennoch kaum genug zum Überleben.

 

Die ständige Jagd nach billigeren Produkten hat zu einer Wegwerfkultur geführt. Jedes Jahr landen Tonnen von Kleidung auf dem Müll, obwohl sie oft noch in gutem Zustand ist. Wir haben heute fünfmal so viel Kleidung wie unsere Großeltern, und dennoch tragen wir nur einen Bruchteil davon.

 

Der Lebenszyklus eines Kleidungsstücks und seine Folgen:

 

-Der Anbau und die Produktion der Faser:

Die Herstellung von Kleidung beginnt oft mit dem Anbau von Baumwolle, einem ressourcenintensiven Prozess, der viel Wasser und Pestizide erfordert. Aber auch synthetische Fasern wie Polyester sind problematisch, da sie beim Waschen winzige Plastikpartikel freisetzen und aus Erdöl hergestellt werden.

 

-Die Produktion des Kleidungsstücks:

Die Herstellung eines einzigen Kleidungsstücks erfordert Unmengen an Wasser, und die Bekleidungsproduktion hat sich zwischen 2000 und 2014 verdoppelt. Die Textilindustrie ist für satte 10% aller weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, mehr als Flugverkehr und Schifffahrt zusammen.

 

-Die Arbeitsbedingungen:

Die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie sind oft miserabel, wie das tragische Beispiel des Rana Plaza-Unglücks mit 1.100 Todesopfern zeigt. Die Entlohnung ist unzureichend, die Arbeitszeiten sind lang, und die Bedingungen sind gefährlich.

 

-Die Entsorgung und Wiederverwertung der Kleidung:

Die Entsorgung von Kleidung ist ein weiteres Problem, da sie oft nicht recycelt wird. Große Konzerne täuschen uns mit Greenwashing und behaupten, sie würden Kleidung recyceln, während sie in Wirklichkeit auf Mülldeponien landet oder verbrannt wird.


 

Was kannst du gegen den Fast-Fashion-Trend tun?

 

Es gibt Möglichkeiten, wie du als Verbraucher einen positiven Einfluss auf die Modeindustrie ausüben kannst:

 

  • Achte auf faire Labels und Siegel wie GOTS, Fair Wear Foundation und Fair Trade Cotton. Diese garantieren faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktion.


  • Kaufe bewusster und vermeide Impulskäufe. Frage dich, ob du ein Kleidungsstück wirklich brauchst und ob du es oft tragen wirst.


  • Reduziere deinen Konsum von neuen Kleidungsstücken und erkunde den Second-Hand-Markt. Du kannst auch Kleidung leihen oder tauschen.


  • Wähle Materialien mit geringem Wasserverbrauch und bevorzuge nachhaltige Fasern wie Leinen und Recyclingmaterialien.


  • Wasche und bügle deine Kleidung weniger, um den CO2-Fußabdruck zu verringern.

 

Die Verantwortung liegt bei uns allen, die Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie auf unseren Planeten und unsere Gesellschaft zu minimieren. Jede kleine Veränderung in unserem Konsumverhalten kann einen großen Unterschied machen. Lasst uns gemeinsam die dunkle Seite der Mode beleuchten und eine nachhaltigere Zukunft schaffen.

 

Wenn du mehr über Fast Fashion und Wege aus dem Dilemma hören willst, dann höre dir die "Aus der Norm!" Folge mit Ulrich Pozar von Sharing Up an: